Heißer Ritt oder coole Sache
Wir haben zu Hause vieles umgestellt ( 2 x PV, Wärmepumpe, Stromspeicher und Wallbox)
und uns von vielem getrennt (Ölheizung, Verbrenner etc.) Klar gibt es auch hier noch weiteres Potential.
Und nun haben wir etwas in Angriff genommen, wo auf den ersten Blick wenige mit rechnen.
Wir wollen nicht mehr fliegen und Kreuzfahrt war uns immer ein Dorn im Auge.
Viele wollen aus ihrer Komfortzone nicht raus, wir wagen uns an neue Herausforderungen.
Deshalb haben wir uns einen gebrauchten Wohnwagen gekauft.
Es ist kein Problem, mit dem Wohnwagen und E-Auto in den Urlaub zu fahren; ein wenig Zeit einplanen und alles ist entspannt.
Nachfolgend werde ich unsere Erfahrungen mit einigen Berichten teilen
Am 2ten Wochenende (11/12.3) im März haben wir unserem Jean-Luc (LaMancelle Liberty 440 PC) abgeholt.
Die Strecke ging von Gütersloh zum Bodensee und zurück (2 x 610km). Geplant war Start Samstagmorgen um 6 Uhr.
Am Abend zuvor war ich noch auf einer Brauerei-Besichtigung gewesen.
Somit sind wir dann am Samstag erst um 06:45 losgefahren. Meine Frau musste fahren.
Wir wollten durchs Sauerland fahren, sind aber morgens aufgrund der Witterung (nachts vorher geschneit/getaut – und wieder gefroren/Straßenlage schlecht) 🙃
nach den ersten Kilometern im „Gebirge“ zurückgefahren und haben den trockenen Umweg über die Kasseler Berge gewählt (nun 2 x 670 km).
Erster Halt war dann der Autohof Kirchheim. Dort die Ionity Säulen.
Mir scheint die Säulen sind älterer Bauart; keine Säule (3 probiert) konnte eine Verbindung zum Polestar aufbauen.
Bei der letzten hatte ich arge Probleme, dass das Ladekabel wieder freigegeben wurde.
Abbruch an der Säule, am Stecker-Freigabe-Taster und auch im Auto entriegeln ging nicht.
Habe bei Ionity und Polestar Connect niemanden erreicht (Voice Box).
Als wir dann letztendlich schon am Verzweifeln und echt sauer waren, hat der Polestar dann den Stecker automatisch wieder losgelassen.
Kann es sein das im Hintergrund eine Routine läuft, die im Fehlerfall nach ca. 15 Minuten den Stecker freigibt.
Zumindest konnten wir nun ein paar Straßen weiterfahren und den EnBW vor dem KiK benutzen.
Dort nach 5 Minuten wieder entriegelt, da der Besuch einer Toilette bei McDonalds dringend wurde (Brauereibesichtigung 😋).
Und nochmals wieder zurück an den Lader, um voll zu laden.
An der Ionity Ladestelle Riedener Wald West habe ich mich dann verquatscht.
Hatte einen Vertriebler von E3DC (mein Stromspeicher) getroffen.
Über Gott und die Welt (erneuerbare Energien/Klimawandel/Bürger-Einstellung/wissenschaftliche Ansichten/Solar/Stromspeicher/
dynamisches Laden von Stromspeichern (Awattar/Tibber) gelabert und dabei die Zeit vergessen.
Also danach konnten wir die Zeit doch nicht mehr aufholen. Geplant war eigentlich die Übergabe für ca. 13-14Uhr.
Es wurde dann 15:30. Die Verluste (späte Abfahrt, Umweg, Ionity Probleme und zuviel „Gelaber“) waren dann nicht mehr einzuholen.
Nach der Übergabe 17:30 sind wir dann erstmal laden gefahren, da der Polestar vom Hinweg ziemlich leer war.
An sich war unsere Planung so weit wie möglich zu fahren und uns dann hinzulegen (Bettzeug/Gas alles dabei). Das haben wir aber abends anders entschieden.
Während es tagsüber noch richtig sonnig war, je weiter wir Richtung Bodensee kamen, wurde es nachts dann aber wieder richtig kalt.
Die Umgebungsbedingungen wurden immer schlechter 0 bis -3°, Schneeregen, keine LKWs als Windschatten, dunkel,
das erste Mal Wohnwagen mit dem Polestar, keine Reichweitenerfahrung damit.
Wir haben dann die erste Ladung bis 88% durchgezogen und sind bei ca. 90kmh eine Strecke von 178km gefahren (auf 8% runter … schon mal nicht schlecht)
Also immer schön an den Ladesäulen möglichst weit laden (ca. 90%). Die Ladezeit genutzt, um im warmen Auto eine Stunde zu schlafen und dann weiter.
Und so ging es dann immer von Ladestelle zu Ladestelle weiter. Immer während der Fahrt die nächste Säule (150-160km) gesucht und angefahren.
Hier einmal Essenspause
Aber dann hätte es uns beinahe erwischt. Wir waren auf dem Weg zur Ladesäule Knüllwald (allego 8 x 300kW Säule) kurz vor Homberg Efze (Kasseler Berge !?)
Unten im Tal noch SOC von mehr als 10% und beim Anstieg auf einmal 7% Schildkröte. Da sind sogar LKWs schneller.
Ein wenig Panik tat sich auf, schaffen wir es und funktionieren die „neuen“ Ladesäulen.
Wir haben es geschafft, sind aber dann auf das nächste Problem gestoßen. Die Säulen waren nicht richtig ausgeschildert.
Also nachts um 3 Uhr erstmal in die Tankstelle und fragen. „Ja da hinten hinter dem Bulli geht ein kleiner Weg ums Gebäude und dort sind die Ladesäulen.“
Ich bin also reingefahren und wir konnten laden. Drehen konnten wir aber nur mit Abhängen des Wohnwagens.
Nun mal ein Wort zu „trailer friendly“ Ladesäulen. Generell sind die Ladesäulen in Deutschland eher Parkbuchten für PKWs. D.h. Wohnwagen abhängen.
Sofern es nicht größere Ladehubs sind, wo man einfach mehrere Säulen blockieren kann. Andere können es besser (mehr dazu im 2. Bericht nach Zoutelande Niederlande)
So haben wir uns weitergetastet und sind letztendlich am Sonntagmorgen 6:30 wieder zu Hause gewesen.
Also fast 24 Std. unterwegs gewesen; 13:50 Std. Fahrzeit. Verbrauch finde ich gerade kein Foto (war in dem Moment nicht wichtig😀)